Elektromobilität – das E-Auto & Ich

Meine Freundin und Ich haben uns ein Elektro Auto gegönnt.
Dank INSTADRIVE können wir nun für mindestens 3 Jahre einen KIA E-Niro aus dem Jahr 2018 ausprobieren und die Vor- und Nachteile des E-Autos für uns entdecken.

Was ist INSTADRIVE?

Instadrive bietet neben dem Kauf oder Leasing eines (Elektro)Autos das sogenannte eAsing an. Es handelt sich hier um eine Art Langzeitmiete oder auch Abo-Service.
Elektroautos sind aktuell noch sehr teuer in der Anschaffung, Instadrive bietet hier eine kostengünstige alternative zu Kauf & Leasing.
In dem sogenannten eAsing ist (fast) alles Inkludiert. Versicherung & Schutz, Service & Pickerl, 8x Bereifung, Reparaturen und die Autobahnvignette. Nur verschleiß wie Scheibenwischer sind selbst zu bezahlen – und das alles zu einem Monatlichen fixbetrag (Miete). -> Einziger Nachteil: Das Auto gehört niemals mir.
LINK: https://insta-drive.com/at/

Vorbereitung & Entscheidung

Ich hatte bisher einen großen DIESEL (Citroen C5) mit einer Reichweite von ca. 1000km pro Tankfüllung. Ich habe mir überlegt, was ich für eine Tankfüllung zahle und welche Nebenkosten dieses Auto verursacht. Dann habe ich mir angesehen wie viel Kilometer ich im JAHR fahre, und was so die Standard Strecken sind, welche ich oft zurücklege.
Das war die erste Grundlage um sich mal entsprechend E-Autos & Kosten anzusehen.

Als nächstes habe ich mir mal angesehen, welche Lademöglichkeiten ich an den Hauptstandorten, also dort wo ich am öftesten hin fahre, habe. Dadurch das ich in der Stadt wohne und keine „eigene“ Lademöglichkeit habe, habe ich mir angesehen ob ich in unmittelbarer nähe meiner Wohnung eine öffentliche Stadtwerke Ladestation habe.
Somit habe ich hier die Grundlagen fürs Tanke bzw. Laden notiert.

Als nächstes habe ich mir ein paar Informationen über diverse E-Autos wie zB der Hyundai KONA, Skoda Enyaq oder KIA E-Niro eingeholt. Dabei am wichtigsten war es zu schauen, welche Verbrauchswerte auf 100Km angegeben sind, und wie groß die Batterie ist. Als zweites war noch die Ladegeschwindigkeit ein Thema, man will ja nicht Stundenland am Schnellader verkommen.

Übrig geblieben ist der Hyundai KONA & KIA E-Niro im vergleich. Beide Autos haben ungefähr den selben Verbraucht und gute Werte sowie ähnliche Ladegeschwindigkeiten.
Der KIA ist es aufgrund seiner doch schöneren Ausstattung & Interior geworden.

Akku Laden & Reichweite

Im vergleich zum Diesel TANKE/LADE ich kostentechnisch auf 1000Km nur die Hälfte. Anstatt 70-80€ je Tankfüllung auf 1000Km zahle ich beim E-Niro ca. 35€-45€ für 1000Km.

Der E-Niro lädt AC (einphasig) mittels Typ2 Stecker bis zu max. 7,5kW und hat einen Akku von 65kW (Long Range).
Eine LADUNG über Nacht an der öffentlichen Ladesäule dauert von 0-100 max. 9 Stunden, meist stecke ich das Auto bei 15% an, dann dauert der Ladevorgang ca. 6-7 Stunden. Ich zahle 0,60€ je Stunde für das laden. Sprich eine Tankfüllung kostet mich in der NACHT in der Regel max. 5-8€ – Was verdammt günstig ist.
INFO: Das Modelljahr 2018 des KIA E-Niro kann AC nur einphasig laden, selbst bei 11kW oder 22kW AC Ladepunkten, erhält er max. 7,5kW. Zuhause sogar nur 3,7kW da Schieflast entstehen würde (Googelt danach).

Der E-Niro lädt DC (Gleichstrom/Schnellader) mit CCS Stecker bis zu max. 75kW.
Von 0-100% würde eine Ladung somit etwa 1:30h dauern. Warum? Weil er die 75kW nicht durchgehend hält.
Von 15/20% auf 70/80% dauert eine Ladung zwischen 45-55 Minuten und bringt umgerechnet ca. 300Km+!
Die Kosten belaufen sich, je nach Ladestation & Anbieter im vergleich mit dem Diesel für 1000Km auf ca. 30-40€

Der KIA E-Niro (2018) schafft lt. WLTP 455 Kilometer. In Echt sind 380-400 Kilometer realistisch, je nach Fahrstil und Wetterbedingungen. Nach aktuellem Stand habe ich einen Durchschnittsverbrauch von 15,8 kW auf 100Km. Auf der Autobahn bei 130km/h wird dieser Wert natürlich wesentlich größer (18-21kW).
Also eigentlich alles TOP! Auch im vergleich zum Diesel.

Sorgen & Erste Erfahrung

Mein KIA E-Niro gehört mir nun seit knapp 1 Woche, und habe schon satte 500Km zurückgelegt.
Habe sowohl AC als auch DC geladen – und zu meiner Überraschung hatte ich bis dato kein einziges Problem beim Laden oder an der Ladesäule.
Diese Woche (August 2021) habe ich meine erste größere Strecke mit über 800Km. Bin schon sehr gespannt was mich hier erwartet.
Die Reichweitenangst gibt es bei diesem Auto definitiv nicht wo gleich es dennoch ein umdenken ist da Laden schon länger dauert als einfach mal Tanken. Sinnvolle Routen Planung und Zeit Management ist das Stichwort!
Meine sorge ist eigentlich nur das Ladesäulen defekt oder Belegt sind und ich mich dadurch ärgern muss oder meinen Zeitplan nicht einhalten kann.

Die größte Herausforderung finde ich, ist die „Unübersichtlichkeit“ bezüglich dem Laden und den Anbietern. Ich habe mich zwar schon sehr lange und intensiv mit dem Laden an sich auseinander gesetzt und habe mittlerweile 20 APPs am Handy für Ladestationen suchen, Routenplanung und natürlich Ladeanbieter wie Wien Energie, Maingau oder EnBW Mobility+. Man muss immer gut überlegen zu welcher Ladestation man hinfährt und mit welcher Ladekarte oder App man laden möchte. Hier variieren die Preise teils enorm. IONITY Ladestationen sind zumeist sehr zuverlässig aber auch sehr teuer. Oft gibt es auch Ladetarife die Pro Minute oder Pro Stunden oder Pro Kilowatt abrechen. Manche haben Startgebühren, andere wiederum Standgebühren.
Ich würde mir hier eine zentrale Lösung wünschen, aber davon sind wir wohl noch mehrere Jahre entfernt.

Als nicht technikaffiner Mensch kann das leicht zu Überforderung führen und ungewollt Kosten erhöhen sowie Unmut über die Elektromobilität bringen. Verständlich & leider manchmal auch gerechtfertigt.

Tipps & Tricks

Recherche und Lernen ist das A und O bei der Anschaffung eines Elektro Autos.
Dinge wie die verschiedenen Ladearten und Steckertypen. Was ist Type2, was bedeutet einphasig oder dreiphasig, was ist CCS oder CHAdeMO. Was ist der unterschied zwischen AC und DC?
Ein guter Tipp sind hier diverse Youtube Channels wie zB CarManiac – Lehrreich ungeschönt und Unterhaltsam.

Ich habe folgende Ladeleistungen:
Schuko Steckdose – bis zu max. 3,7kW – meist 2,5kW
Type2 einphasig bis zu 7,5kW – Habe mir dafür eigens ein Type2 einphasiges Ladekabel besorgt.
CCS bis zu 75kW